Im Fokus: [VOLLRAD KUTSCHER]
12 leuchtende Vorbilder aus Celle (Teilansicht), 1998
12 mit Miniaturportraits bemalte laskappen über Halogen, 12 Luminogramme auf Fotoleinwand
AUS DER SAMMLUNG
Wie kann man heute ein Porträt machen?
Was kann ein Porträt zeigen?
Was kann es bedeuten?
Diesen Fragen geht Vollrad Kutscher (*1945) nach und findet in seinen Lichtbild-Projektionen darauf
buchstäblich wohl reflektierte Antworten. Nicht auszublenden ist dabei die individuelle Perspektive, die uns je nach Standpunkt und Einflüssen aus der Umgebung immer wieder neue Entdeckungen über das Porträt machen lässt.
Kutschers erster Ansatz dafür war ein Selbstporträt auf Fahrradlampe, getragen von einer winzigen Modelleisenbahn, die in einem schwarzen Koffer auf kleinen Schienen emsige Kreise zieht. Es handelt sich hier um ein Selbstbild in mehrfacher Bewegung: mit wechselnden Standorten, sich selbst umkreisend und dabei ständiger Verzerrung unterworfen. Nur selten ist es scharf und klar zu fassen. Es folgten größere Installationen im Innen- und Außenraum.
Eines davon ist „12 Leuchtende Vorbilder für Celle“. Fingernagelgroße Schattenrisse von zwölf Persönlichkeiten der Celler Geschichte sind in kleine Glashauben eingebrannt. Sie werden vom Schein heller Halogenlämpchen als Lichtgestalten an die Wand projiziert. Darunter zeigen sie uns ihre dunklen Seiten: als schwarz erscheinende Belichtung auf weißer Fotoleinwand.