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Leuchtende Kunst

Im Leben, SVO Kunden-Journal 4/2006

"In dieser schönen historischen Stadt steht jetzt ein kräftiges Signal für die Modere", so beschreibt Robert Simon das Kunstmuseum Celle, das er aufbaute und ehrenamtlich leitet. Der Mäzen ist bereit seit zehn Jahren eine Art Botschafter der modernen Kunst in Celle, stellt seine hochkarätige Sammlung und internationale Werke aus. Seit kurzem glänzt das Museum mit einem neuen Anbau und einzigartigem Kunstkonzept.

Leuchtende Kunst Unter der Nummer 39854828 ist die Idee für das "Erste 24-Stunden Kunstmuseum der Welt" beim Deutschen Patentamt in München registriert. "Es sind eigentlich zwei Museen in einem", sagt ihr Erfinder Robert Simon. Tagsüber, währender regulären Öffnungszeiten, werden Malerei, Grafik, Skulptur, Licht- und Objektkunst präsentiert. Neben wechselnden SonderaussteIungen schlägt die Dauerausstellung einen Bogen der modernen Kunst vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Darunter berühmte Werke von Joseph Beuys, Timm Ulrichs und Otto Piene. Über die großflächigen Gemälde von Dieter Krieg schwärmt der künstlerische Leiter: "Diese kräftigen, fetzigen Bilder sind eine Malfaszination erster Güte."

Wenn das Museum abends schließt, öffnet Kunstmuseum Celle Nummer. Die gläsernen Außenwände des Foyerkubus erstrahlen weiß - durch 1272 Leuchtdioden. Als "Leuchtturm der Kunst" bezeichnet Robert Simon das im letzten Jahr von den Architekten Ahrens und Grabenhorst umgestaltete Museum. Um 17, 20 und 22 Uhr versetzt computergesteuertes Licht die Fassade in ein Wechselbad der Farben. Nachts lässt die Glasfassade Einblicke ins Museum zu. Lichtobjekte ziehen die Blicke der Fußgänger auf sich. So ist das Museum 24 Stunden lang geöffnet - ohne zusätzliche Personalkosten. "Es ist mein zentrales Anliegen, auch Bürger zu erreichen, die nicht unbedingt Museumsbesucher sind", sagt der künstlerische Leiter.
Um die Kunst zum Leuchten zu bringen und die Technik 24 Stunden in Betrieb zu haben, setzt das Museum auf den Energielieferanten SVO. Schließlich ist hohe Verlässlichkeit bei der Stromversorgung von Hightech und sensiblen Sicherheitsanlagen eine Grundvoraussetzung. "Dass dabei Strom sparende Verfahren zur Anwendung kommen, gehört zum Museumskonzept. "Wir arbeiten mit kleinem Budget und dem kleinstmöglichen Mitarbeiterstab", sagt der ehrenamtliche Leiter Robert Simon, "die Kraft der Idee steht im Vordergrund. Wir bewegen Dinge unkonventionell. "Das darf auch für die Künstler der Ausstellung "Lichtkunst" gelten: Regine Schumann arbeitet mit Materialien, die unter Lichteinstrahlung aufleuchten, und zeigt unter anderem eine haushohe Installation aus Stoff. Christian Herdeg stellt geometrische Lichtobjekte aus. Die leuchtenden Werke sind bis zum 31. März zu sehen.