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FLOAT 

Dazwischen als Strategie ≬ In-Between as Strategy

26|03 - 24|09|2023

⯈ zweisprachige FLOAT-Webseite / bilingual FLOAT-Website

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Wer genau bin ich? Was macht mich aus? Wo stehe ich?

Unsere (westliche) Kultur fordert Verortung, Einordnung, Zuspitzung, Festlegung. Wir leben in einer Welt der „Marken“, die auch Personen unter das Dach des „Labelling“ zwingt. Egal ob im öffentlichen Leben oder auf privatem Terrain: Es ist eine klare Identität gefragt.

Die Ausstellung FLOAT stellt diesem kulturellen „Druck-Raum“ das entspannende Konzept des „Dazwischen“ entgegen. Denn Realität ist: Wir sind komplexer und vielfältiger, als „Labels“ suggerieren. Wir sind mehr als die Addition von Definitionskriterien. Leben ist ein Prozess, der sich einer statischen Fixierung grundsätzlich entzieht. Lebenssituationen, gesellschaftliche Zusammenhänge, Beziehungen, Körper, Erfahrungen und Interessen verändern sich. Wir sind viele und Vieles. Und wir sind immer im Fluss.

Der Strategie des Dazwischen zu folgen bedeutet, Pluralität wahrzunehmen und anzuerkennen. Konkret heißt das, unterschiedliche Blickrichtungen auszuprobieren, Denkansätze zu kombinieren, sich für Mehrsprachigkeit zu öffnen und neugierig die Potentiale zu erforschen, die Unschärfen, Vieldeutigkeit und fließende Übergänge in sich bergen.

Titelgeber für das Ausstellungsprojekt und Sinnbild für die Erkundung der Strategie des Dazwischen ist die Treibboje, englisch „Float“ oder auch „Floater“. Die Boje treibt, aber sie treibt mit einem Ziel. Eine Treibboje sammelt Daten zur wissenschaftlichen Auswertung. Ausgestattet mit Sensoren, Sender und Empfänger ist sie im Austausch mit ihrer näheren und einer entfernten Umgebung und kommuniziert kontinuierlich. Aus der Vernetzung von Daten und Signalen entsteht ein multifokales, dynamisches Bild.

Die Ausstellung FLOAT lädt ein, zu einer solchen Boje zu werden und sich treiben zu lassen. Einzutauchen, loszulassen, Brillen und Filter zu wechseln. Und dabei neue Fragen, neue Antworten, neue Wege zu entdecken, wie man Wirklichkeit auch wahrnehmen und beschreiben kann.

Die beteiligten Künstler_innen legen dafür mit ihren Werken Spuren und Anregungen aus. Sie stellen sich mit ihrem Schaffen, ihrer Person, ihrer Biografie und anderen Aspekten der eindeutigen Kategorisierung entgegen. Weder sie selbst, noch ihre Werke passen in die gewohnten Schubladen. Es stellt sich sogar die Frage: Sind die Objekte, Installationen und Aktionen tatsächlich "nur" Kunst – oder was noch?

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler

Cassils | Ji Su Kang-Gatto | Kapwani Kiwanga | Guda Koster | Murat Önen | Aslı Özçelik |Nina Paszkowski | Christiane Peschek | Johanna Reich | Marleen Rothaus | Lerato Shadi

kuratiert von Lorenza Kaib
kuratorische Assistenz: Helena Grebe

Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Niedersachen, die Volksbank Celle und die VR Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Die Eröffnung findet am 26. März 2023 ab 14 Uhr im Kunstmuseum Celle statt.


Who exactly am I? What sets me apart? Where do I stand?

Our (Western) culture demands localization, classification, intensification, definition. We live in a world of "brands", which also forces persons under the umbrella of "labeling". Whether in public life or on private terrain: a clear identity is required.

The exhibition FLOAT counters this cultural "pressure-space" with the relaxing concept of the "in-between". Because the reality is: we are more complex and diverse than "labels" suggest. We are more than the addition of defining criteria. Life is a process that fundamentally defies static fixation. Life situations, social contexts, relationships, bodies, experiences and interests change. We are many and many things. And we are always in flux.

Following the strategy of the in-between means perceiving and acknowledging plurality. In concrete terms, this means trying out different ways of looking at things, combining approaches, opening up to multilingualism, and curiously exploring the potential that blurring, ambiguity, and fluid transitions hold.

The title of the exhibition project and the symbol for the exploration of the strategy of the in-between is the floating buoy. The buoy floats, but it floats with a purpose. A drifting buoy collects data for scientific analysis. Equipped with sensors, transmitter and receiver, it is in exchange with its near and a distant environment and communicates continuously. A multifocal, dynamic image emerges from the networking of data and signals.

The exhibition FLOAT invites you to become such a buoy and to let yourself drift. To dive in, to let go, to change glasses and filters. And to discover new questions, new answers, new ways of perceiving and describing reality.

The participating artists lay out traces and suggestions for this with their works. With their work, their person, their biography and other aspects, they oppose unambiguous categorization. Neither they themselves nor their works fit into the usual pigeonholes. The question even arises: Are the objects, installations and actions really "just" art - or what else?

Participating artists

Cassils | Ji Su Kang-Gatto | Kapwani Kiwanga | Guda Koster | Murat Önen | Aslı Özçelik |Nina Paszkowski | Christiane Peschek | Johanna Reich | Marleen Rothaus | Lerato Shadi

curated by Lorenza Kaib
curatorial assistant: Helena Grebe

The project is sponsored by Stiftung Niedersachsen, Volksbank Celle and VR Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken.

The opening will take place on March 26, 2023, starting at 2 p.m. at Kunstmuseum Celle.