light matter | yoana tuzharova
27. März bis 11. September 2022
„Jede Situation ist fluid, jeder Moment und jeder Betrachter.
Der Raum ist der Ursprung. Er ist vor der Arbeit selbst da, vor dem Betrachter.
Die Kunst lebt von dem Ort, dem Alltäglichen, der Zeit.“ (Yoana Tuzharova, 2022)
Die in Köln und Münster lebende Künstlerin Yoana Tuzharova (*1986) lässt sich von Grenzen nicht beirren – im Gegenteil: Sie verbindet scheinbar Gegensätzliches zu neuen, spannenden Kombinationen. Im Umgang mit Farbe und Licht setzt sie auf bildhauerische Strategien: Sie überlagert Ebenen, formt aus Flächen Körper und damit außerdem auch den Ausstellungsraum. Zusätzlich spielt sie (als Malerin) mit Farben, Schatten und Kontrasten. Und sie vermischt (als Lichtkünstlerin) Pigment- und Lichtfarben, künstliches und natürliches Licht.
Dass Kunst und Umgebung in bewegter Wechselwirkung sind, ist der vielleicht wichtigste Aspekt von Tuzharovas Kunst. Ihre Interventionen verwandeln nicht nur den Raum. Umgekehrt erzeugt der umgebende Raum – innen und außen – auch immer wieder neue An- und Einsichten zum Werk. Offensichtlich wird dies unter anderem, wenn am Tag das Sonnenlicht durch die Schaufenster scheint und in Form scharf begrenzter, verzerrter Trapeze über ihre flachen Skulpturen wandert. Bei Nacht treten dann die urbanen Lichter von Straßenbeleuchtung und Verkehr in Dialog mit dem Werk. Mit jedem Lichtwechsel entsteht ein neues Beziehungsgefüge zwischen Formen und Farben, innen und außen.