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Von Beuys über Christo bis Ulrichs

Ausstellung „Kunstfreu(n)de“ zeigt Ankäufe aus Mitteln des Förderkreises im Kunstmuseum

Cellesche Zeitung, 30.01.2010 - von Aneka Schult

Dank der privaten Initiative des „Freundes- und Förderkreises des Kunstmuseums Celle mit Sammlung Robert Simon“ konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte realisiert und bedeutende Kunstankäufe getätigt werden. In einer kleinen Ausstellung sind die 19 Arbeiten erstmals gemeinsam zu sehen.

Von Beuys über Christo bis UlrichsCELLE. Als ein echter Glücksfall erweise sich der „Freundes- und Förderkreis des Kunstmuseums Celle mit Sammlung Robert Simon“. Denn der privaten Initiative der Freunde und Förderer ist es zu verdanken, dass in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte, darunter spannende Museums-Kindergeburtstage für allein erziehende Mütter oder Väter realisiert werden konnten.

Darüber hinaus leisteten sie einen entscheidenden Beitrag bei der Erweiterung des Sammlungsbestandes. „Durch ihre großzügige Unterstützung konnten wir zentrale Werke deutscher und internationaler Gegenwartskünstler ankaufen“, freut sich der Leiter des Celler Kunstmuseums Robert Simon und ergänzt: „Mit der Ausstellung ‚Kunstfreu(n)de’ präsentieren wir erstmals einen Überblick dieser Neuzugänge, gleichzeitig möchten wir damit das besondere Engagement unserer Förderer hervorheben. In Zeiten knapper öffentlicher Mittel lebt die Kultur eines Landes nicht zuletzt vom Einsatz seiner Bürger.“

Vor neun Jahren wurde der „Freundes- und Förderkreis“ als Bestandteil der Robert-Simon-Stiftung ins Leben gerufen. Die Zahl von knapp 20 Mitgliedern ist mittlerweile auf 153 angewachsen. Dabei kämen die Kunstfreunde nicht nur aus Celle und Hannover, sondern aus ganz Deutschland. Als Repräsentanten stehen dem „Freundes- und Förderkreis“ Michael Polewsky (Celle) und Reinhard Scheibe (Hannover) vor.

Insgesamt 19 durch Mittel des „Freundes- und Förderkreises“ angekaufte Arbeiten sind im ersten Obergeschoss des Kunstmuseums erstmals gemeinsam zu sehen. Gleich eingangs empfängt Timm Ulrichs Lichtobjekt „Zwei, zu zweit“ den Besucher der kleinen Schau, neben seinem Wort-Licht-Spiel „earth-art“ und dem anagrammatischen „ikon-kino“. Grafiken und Multiples, so von Christo oder von Joseph Beuys, dessen karikaturhaft gezeichnetes „Triptychon“ ausgestellt ist, drei sehr frühe Arbeiten von Ben Willikens aus dessen Spital-Werkkomplex, eine Arbeit von Dieter Roth sowie die jüngste künstlerische Erwerbung, Timm Ulrichs Eye-catcher „The End“, präsentieren sich in ihrer ganzen Bedeutung als ergänzende Mosaiksteinchen eines musealen Gesamtkonzepts. „Wir haben natürlich nicht beliebig gesammelt, sondern versucht, das zu stärken, wo wir schon stark aufgestellt waren“, erklärt der künstlerische Leiter. Im Zentrum stehe der Kunstansatz, traditionelle Grenzen von Kunst zu sprengen, um sie nach ihren eigenen Regeln neu zu definieren.

Dafür, dass die Mitglieder des Freundeskreises das Kunstmuseum mit einer Spende ab 100 Euro im Jahr engagiert unterstützen, bietet das Haus seinen Freunden neben freiem Eintritt interessante Begegnungen, exklusive Führungen und jährliche Kunstreisen wie in diesem Jahr zum neu eröffneten Folkwang-Museum in Essen.

Öffnungszeiten: Laufzeit der Ausstellung im Kunstmuseum Celle, Schlossplatz 7, bis zum 28. März, dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr.