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Besucherrekord im Celler Kunstmuseum

250 Arbeiten von Schülern bis Juni zu sehen 

Erstmals ist Celle der Austragungsort für den Wettbewerb „Jugend gestaltet”. Im Kunstmuseum am Schlossplatz sind 250 Arbeiten von Schülern zu sehen – von Malerei bis Grafik, Fotografie und Film.

CELLE. „Bei uns wird die Messlatte immer höher gehängt”, erklärt Robert Simon, künstlerischer Leiter des Kunstmuseums Celle – ohne Übertreibung. Er und seine Mitarbeiterinnen Juliane Baumann, Daphne Mattner und Julia Otto freuen sich über einen neuen Rekord: einen Besucherrekord. Über 600 Gäste strömten am Sonnabend zur Ausstellungseröffnung mit den besten Arbeiten des 14. Landeswettbewerbes „Jugend gestaltet” in das Haus am Schlossplatz. „So viele wie noch nie zu einer geschlossenen Veranstaltung in diesen Räumen”, so Simon.
 
Dabei empfingen die Gastgeber nur einen kleinen Teil der teilnehmenden Nachwuchskünstler. Insgesamt 1849 Bewerbungen von Schülern aus ganz Niedersachsen im Alter zwischen 10 und 20 Jahren musste die Jury sichten. Kein leichter Job für die Experten, Rolf Bier, Professor für Malerei, dem Maler Giso Westing, den Kunsterzieherinnen Regine von Monkiewitsch und Christiane Beyer-Kranz sowie Annelore Tonscheidt, Vorsitzende des Vereins „Jugend gestaltet”. Aus Platzgründen gingen am Ende sehenswerte Werke an den Absender zurück. Die Räume des Kunstmuseums im ersten und zweiten Obergeschoss bieten „nur” Platz für rund 250 Arbeiten, darunter Malerei, Grafik, Fotografie, dreidimensionale Kunst und Film. Die vielen so unterschiedlichen Werke, angefangen von Kleister-Figuren über eine abgelichtete Axt im Walde bis hin zur Labyrinth-Darstellung mit Bleistift werden dank der ästhetisch ansprechenden Hängung von Daphne Mattner und Juliane Baumann übersichtlich präsentiert.
 
Die Beurteilungskriterien der Jury: Konsequenz in der Ausführung einer Idee, Eigenständigkeit, Fantasie und Beobachtungsgabe. Dem kritischen Auge der Experten hielt auch die Arbeit von Michael Becker aus Hermannsburg stand, dem einzigen ausstellenden Künstler aus dem Landkreis Celle. Der Ideengeber einer Gruppenarbeit, tüftelte an einem Video, inspiriert durch eine Drogen-Präventionsveranstaltung seiner Schule. „Die Ausstellung bestärkt mich, weiter zu machen”, meint der 18-Jährige. „Das meine Arbeit hier einen solchen Anklang findet, ist eine sehr große Motivation.”
 
Alle zwei Jahre wird der Wettbewerb vom Verein „Jugend zeichnet und gestaltet” mit Unterstützung des Kultusministeriums und verschiedener Sponsoren organisiert. Celle ist erstmals Austragungsort. „Das Niveau ist höher als beim letzten Mal. Manche Werke haben Kunsthochschulniveau”, urteilt Westing, erfahrenes Jurymitglied. Ein Gewinner unter den Gewinnern wird offiziell nicht ermittelt.
 
Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist bis zum 1. Juni im Kunstmuseum, Schlossplatz 7, zu sehen, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.

Silja Weißer

Cellesche Zeitung, 30.04.2008