»Knetothek« im Kunstmuseum lässt Kinder kreativ werden
Aus knalliger Knete werden bunte Kunstwerke
Cellesche Zeitung, 18.07.2009 - von Stefan Kübler
Es ist eine düstere Landschaft. Überall stehen rote Vulkane. Fünf von ihnen speien weiße Lava aus. Die restlichen sind still, doch bleibt das so? Es ist das Szenario in Joachim Kettels Gemälde „Vulkanische Landschaften“, von dem die Kinder sich inspirieren lassen und eigene Kunst schaffen.
CELLE. 10 Kinder bedienen sich an den großen Knetbergen und kneten drauf los. „Sie sollten sich vorstellen, was außer Lava noch alles aus einem Vulkan kommen kann“, sagt Martina Löhle vom Kunstmuseum. „Warum ist die Lava weiß? Warum spucken nicht alle Vulkane etwas aus? Was brodelt da noch? Die Kinder sollten fantasieren und das Kunstwerk als Anregung nehmen.“ Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Beherzt greifen die Kinder in die bunten Knetklumpen und formen sie zu Fantasiegebilden.
Der siebenjährige Max Missoni hat soeben sein erstes Werk fertiggestellt und arbeitet schon am nächsten. „Als erstes habe ich hier einen Mann gemacht“, erzählt er. „Der hat ein Schwert in der Hand. Mit dem kann er mit Lichtgeschwindigkeit in den Vulkan laufen und dann fliegt er zusammen mit Steinen wieder raus.“ Auch auf seine zweite Figur ist er stolz. „Das ist ein Roboter, doch die meisten könnten ihn auch als Riesen empfinden“, erklärt er. „Der hat Krallen an den Händen, mit denen kann er 10 Bierflaschen auf einmal tragen.“
Neben Robotern und Riesen ist nach gut einer Stunde der Basteltisch übersäht mit bunten Schlangen, Edelsteinen, Goldschätzen und Kraken. Auch eine gelbe Burg und die Nachbildung des „Celler Feuerwerks“ von Otto Piene sind dabei. „Es ist total verblüffend, zu sehen, was Kinder für eine Fantasie entwickeln“, so Löhle. „Sie sehen Kunstwerke mit ganz anderen Augen. Wir lassen sie einfach machen und sie lassen sich auch nicht stoppen.“