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Deutscher Lichtkunstpreis 2016

Die Preisverleihung am 17.01.2016 im Kunstmuseum Celle

 


Mischa Kuball

Mischa Kuball
*1959 in Düsseldorf/DE
lebt und arbeitet in Düsseldorf/DE
Mischa Kuball arbeitet seit 1984 im öffentlichen und institutionellen Raum. Mit Hilfe des Mediums Licht – in Installationen und Fotografie – erforscht er architektonische Räume und deren soziale und politische Diskurse. Er reflektiert die unterschiedlichen Fassetten, von kulturellen Sozialstrukturen bis hin zu architektonischen Eingriffen, die den Wahrzeichencharakter und den architekturgeschichtlichen Kontext betonen oder neu kodieren. In politisch motivierten und partizipatorischen Projekten verschränken sich öffentlicher und privater Raum. Sie ermöglichen eine Kommunikation zwischen Teilnehmern, dem Künstler, dem Werk und dem urbanen Raum.
Seit 2007 ist Mischa Kuball Professur an der Kunsthochschule für Medien, Köln, assoziierter Professor für Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung/ZKM, Karlsruhe und seit 2015 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste NRW, Düsseldorf.

*1959 in Düsseldorf/DE
lives and works in Düsseldorf/DE
Mischa Kuball has been working in the public sphere since 1987. He uses light as a medium to explore architectual space as well as social and political discourse in his installations and photographs, reflecting on a whole variety of aspects from sociocultual structures to architectural interventions, emphasising or reinterpreting their monumental nature and context in architectual history. Public and private space merge into an indistinguishable whole in politically motivated participation projects, providing a platform for communication between the audience, the artist, the work itself and public space.
Since 2007 Mischa Kuball is a professor in the Academy of Media Arts, Cologne, associate professor for media art at Hochschule für Gestaltung/ZKM, Karlsruhe, and since 2015 member of North Rhine-Westphalian Academy of Sciences, Humanities and the Arts, Duesseldorf.

Refraction House, 1994, Synagoge Stommeln

Refraction House, 1994, Synagoge Stommeln
Die Synagoge in Stommeln am Niederrhein ist von der Hauptstraße aus kaum zu sehen und liegt zurückgesetzt in einem Hinterhof. Während einer Dauer von acht Wochen wurde das Bauwerk verschlossen und im Inneren mit intensivem Licht geflutet, sodass die Architektur wie eine Lichtskulptur in der Umgebung leuchtete und ein weithin sichtbares Zeichen setzte.

The synagogue in Stommeln on the Lower Rhine can barely be seen from the main street and is set back in a courtyard. For a period of eight weeks, the building was closed and lit from the inside with intense light, so that the building illuminated the surrounding area like a light sculpture, becoming a symbol that could be seen from afar.

„Mischa Kuball – …in progress - Projekte / Projects 1980-2007“
Hrsg./ ed. von/by Florian Matzner, 2007
Foto: Hubertus Birkner, Köln

Urban Context, 2000, Projektion Bunker Lüneburg

Refraction House, 1994, Synagoge Stommeln
Die Synagoge in Stommeln am Niederrhein ist von der Hauptstraße aus kaum zu sehen und liegt zurückgesetzt in einem Hinterhof. Während einer Dauer von acht Wochen wurde das Bauwerk verschlossen und im Inneren mit intensivem Licht geflutet, sodass die Architektur wie eine Lichtskulptur in der Umgebung leuchtete und ein weithin sichtbares Zeichen setzte.

The synagogue in Stommeln on the Lower Rhine can barely be seen from the main street and is set back in a courtyard. For a period of eight weeks, the building was closed and lit from the inside with intense light, so that the building illuminated the surrounding area like a light sculpture, becoming a symbol that could be seen from afar.

„Mischa Kuball – …in progress - Projekte / Projects 1980-2007“
Hrsg./ ed. von/by Florian Matzner, 2007
Foto: Hubertus Birkner, Köln

public preposition / Ghosttram, 2013, Kattowitz

public preposition / Ghosttram, 2013, Kattowitz

Jahrelange Grenzverschiebungen, Besetzungen, Vertreibungen, An- und Aussiedlungen prägen die Identität der oberschlesischen Region um Kattowitz. Das Straßenbahnnetz von Kattowitz und der angrenzenden Großstädte, dessen Geschichte bis 1894 zurückreicht, gehört inzwischen zu den größten Liniennetzen der Welt. In Kooperation mit der Kattowitzer Kulturinstitut „City of Gardens“ wurde eine historische Tram aus den 1980er Jahren hell ausgeleuchtet und in einer nächtlichen Aktion auf die Fahrt geschickt, jedoch ohne Passagiere, Fahrplan, Stopp oder Ziel. In der Dunkelheit der Nacht erscheint der „Geisterzug“ auf dem Weg nach „Donikąd / Nirgendwohin“ wie ein weißer, gleißender Kubus, losgelöst von seiner ursprünglichen Funktion, Historie und Materialität, ohne Herkunft und ohne Destination, ohne Identität.

Years of shifting borders, occupations, expulsions, settlements, and evacuations shaped the identity of the Upper Silesian region around Katowice. The tram network of Katowice and the surrounding cities, whose history goes back to 1894, now belongs to one of the largest transit systems in the world. In cooperation with the Katowice Cultural Institute “City of Gardens” a historic tram from the 1980s was brightly illuminated and sent out on a nighttime journey, without passengers, scheduled service, stops or a destination. In the darkness of night the “ghost train” seemed to be on its way to “donikąd / nowhere” like a glistening white cube, set free from its original function, history, and materiality, without background and without destination, without identity.

„public preposition“
Hrsg./ed. von/by Vanessa Joan Müller, 2015
Foto: Krzysztof Szewczyk

Deutscher Lichtkunstpreis 2016 an Mischa Kuball

Mischa Kuball hat den Deutschen Lichtkunstpreis erhalten. Die Auszeichnung der Robert Simon Kunststiftung wurde am 17.01.2016 im Kunstmuseum Celle übergeben.

„Der Künstler wird ausgezeichnet für seinen herausragenden Umgang mit Licht als Medium der öffentlichen (Inter-) Aktion. Mischa Kuball macht damit insbesondere die sozialen und politischen Dimensionen des Lichts sichtbar. Er hat die Entwicklung der Lichtkunst in Deutschland und international entscheidend geprägt.“, begründet Museumsleiter Robert Simon die Auswahl des Preisträgers.

„Licht ist Soziologie, Licht ist Politik“ umschreibt Mischa Kuball selbst seinen Ansatz. Er arbeitet seit 1984 im öffentlichen und institutionellen Raum. Dabei erforscht er mit Hilfe des Mediums Licht – oft in partizipatorischen Projekten – die sozialen und politischen Diskurse und Kodierungen, die mit den Orten seiner Werke verknüpft sind. Große Bekanntheit erlangte seine Arbeit „Refraction House“, bei der er die Synagoge Stommeln acht Wochen lang von innen mit intensivem Licht flutete und zu einem weit in die Umgebung strahlenden Leuchtzeichen machte. Ein eindrückliches Beispiel für sein Vorgehen ist auch die Installation „Urban Context“, wo Scheinwerfer den Grundriss des ehemaligen Führerbunkers in Lüneburg nachzeichneten. Seit 2007 ist Mischa Kuball Professor an der Kunsthochschule für Medien, Köln, assoziierter Professor für Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung/ZKM, Karlsruhe und seit 2015 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste NRW in Düsseldorf.

Mischa Kuball ist der zweite Künstler, der den mit 10.000 Euro dotierten Preis erhält. Der Deutsche Lichtkunstpreis wird alle zwei Jahre im Kunstmuseum Celle verliehen. Erster Preisträger war 2014 Otto Piene.

Die Robert Simon Kunststiftung ist gemeinsam mit der Kunststiftung Celle Trägerin des Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon. Das 1998 als 24-Stunden-Kunstmuseum gegründete Haus beherbergt eine der umfangreichsten Museumssammlungen aktueller Lichtkunst in Deutschland.

pdf-Datei Pressemeldung vom 17.01.2016

pdf-Datei Laudatio auf Mischa Kuball

„Licht ist Politik“
Kunstmuseum Celle vergibt den Deutschen Lichtkunstpreis an Mischa Kuball

Mischa Kuball erhält den Deutschen Lichtkunstpreis. Mit der Auszeichnung ehrt die Robert Simon Kunststiftung den international agierenden Künstler für seinen herausragenden Umgang mit Licht als Medium der öffentlichen (Inter-)Aktion. Mischa Kuball ist der zweite Künstler, an den der mit 10.000 Euro dotierte Preis vergeben wird. Der Deutsche Lichtkunstpreis wird alle zwei Jahre im Kunstmuseum Celle verliehen. Erster Preisträger war 2014 Otto Piene.

„Kuball ist kein Maler des Lichts, Kuball ist ein Konzeptkünstler des Lichts, ein politischer Künstler des Lichts – eine einzigartige Position von Rang.“ (Peter Weibel) In seinen Installationen macht der Künstler die politischen und sozialen Dimensionen des künstlerischen Werkstoffs Licht kenntlich. „Licht ist Soziologie, Licht ist Politik“ umschreibt Mischa Kuball selbst seinen Ansatz. Er arbeitet seit 1984 im öffentlichen und institutionellen Raum. Dabei erforscht er mit Hilfe des Mediums Licht – oft in partizipatorischen Projekten – die sozialen und politischen Diskurse und Kodierungen, die mit den Orten seiner Werke verknüpft sind. Große Bekanntheit erlangte seine Arbeit „Refraction House“, bei der er die Synagoge Stommeln acht Wochen lang von innen mit intensivem Licht flutete und zu einem weit in die Umgebung strahlenden Leuchtzeichen machte. Ein eindrückliches Beispiel für sein Vorgehen ist auch die Installation „Urban Context“, wo Scheinwerfer den Grundriss des ehemaligen Führerbunkers in Lüneburg nachzeichneten. Seit 2007 ist Mischa Kuball Professor an der Kunsthochschule für Medien, Köln, assoziierter Professor für Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung/ZKM, Karlsruhe und seit 2015 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste NRW in Düsseldorf.

Der Deutsche Lichtkunstpreis wird im Januar 2016 im Rahmen eines Festaktes im Kunstmuseum Celle übergeben. Das 1998 als 24-Stunden-Kunstmuseum gegründete Haus beherbergt eine der umfangreichsten Museumssammlungen aktueller Lichtkunst in Deutschland.

Weitere Informationen auch unter www.mischakuball.com

  

The German Light Art Award  

„Light is politics“
Kunstmuseum Celle – The German Light Art Award goes to Mischa Kuball

Mischa Kuball is awarded the German 2016 light art prize. With this award the Robert Simon Art Foundation wants to honor the internationally acclaimed artist for his outstanding way of dealing with light as a medium of public (inter-)action. Mischa Kuball is going to be the second laureate, to whom this prize, which is endowed with 10.000 Euros, is given. The German Light Art Award is presented every two years, starting in 2014. First prize winner was Otto Piene.

“Kuball is not a painter of light; Kuball is a conceptual artist of light, a political artist of light—a unique and important stance.” (Peter Weibel) In his installations Mischa Kuball manifests the political and social dimensions of light as an artistic material. “Light is sociology. Light is politics.” This is how Mischa Kuball himself describes his approach. Since 1984 he works in public and institutional areas, where he explores – by using light as his medium and frequently in participatory projects – social and political discourses and codings, which are related to the space inhabited by his artworks. Kuball achieved prominence with his art work “Refraction House”: For a period of eight weeks the synagogue in Stommeln was lit from the inside with intense light, so that the building illuminated the surrounding area like a light sculpture. Another example for Kuball’s approach is the installation “Urban Context”, in which spotlights traced the outlines of a former gauleiter bunker in Lüneburg, Germany. Since 2007 Mischa Kuball is a professor in the Academy of Media Arts, Cologne, associate professor for media art at Hochschule für Gestaltung/ZKM, Karlsruhe, and since 2015 member of North Rhine-Westphalian Academy of Sciences, Humanities and the Arts, Duesseldorf.

The German Light Art Award will be presented in January 2016 during a ceremony held at the Kunstmuseum Celle. The institution was founded in 1998 as the first 24-hour Art Museum, which today accommodates one of the most comprehensive museum collections of contemporary Light Art in Germany.

For further information please visit www.mischakuball.com

pdf-Datei Pressemeldung vom 28.09.2015

pdf-Datei Press Release

druckfähige Fotografien | Printable Graphics

 

Bisherige Preisträger:

2014 - Otto Piene

 

Die Preisverleihung am 17.01.2016 im Kunstmuseum Celle