Ein Licht im Land der Ideen: Das 24-Stunden-Kunstmuseum
Cellesche Zeitung, 08.12.2006
Jetzt ist es amtlich. Im nächsten Jahr ist Celle mit dem 24-Stunden-Kunstmuseum beim Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen” vertreten. In diesem Jahr war keine Institution aus dem Celler Kreisgebiet bei dem bundesweiten Wettbewerb mit dabei. Das Deutsche Erdölmuseum war mit seiner Bewerbung gescheitert. Am Sonntag, 14. Januar 2007, wird das Kunstmuseum von Vertretern der Initiative „Deutschland Land der Ideen” unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler ausgezeichnet. Zur Feier des Tages veranstaltet das Museum einen großen „Entdecker-Sonntag”.
CELLE. Der Knoten ist geplatzt. Nachdem in diesem Jahr Celle mit keinem ideenreichen Ort beim Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen” vertreten war, war jetzt die Bewerbung des 24-Stunden-Kunstmuseums erfolgreich.
Am Sonntag, 14. Januar, wird Robert Simon, künstlerischer Leiter des Kunstmuseums, zusammen mit Vertretern der Stadt Celle die Auszeichnung von der Initiative „Deutschland Land der Ideen” entgegennehmen. „Wir sind als einziges Museum in Niedersachsen ausgezeichnet worden. Es freut mich sehr, dass unsere Kunst weit über die Grenzen von Celle hinausstrahlt”, sagt Simon. „Das Kunstmuseum lebt von der Kraft innovativer Ideen insofern hatte unsere Bewerbung gute Voraussetzungen.”
An gute Voraussetzungen für seine Bewerbung dachte auch Burkhard Diercks, Marketing-Lehrer an der Albrecht-Thaer-Schule in Celle. „Ich finde es schade, dass unsere Schule nicht ausgewählt wurde. Wir hätten uns sehr über eine Nominierung gefreut”, sagt der Lehrer. Einen neuen Versuch bei einer Wiederauflage des Wettbewerbes 2008 schließt Diercks schon jetzt aus. „Sich ein zweites Mal mit dem gleichen Projekt zu bewerben halte ich für aussichtslos”, erklärt Dierks. „Dennoch ist es natürlich toll, dass Celle überhaupt mit einem Ort aus den zahlreichen Bewerbern ausgewählt wurde.”
Diese Erkenntnis hat auch schon im Rathaus Einzug gehalten. „Das ist sehr erfreulich und bestätigt meine vor Jahren begonnenen Bemühungen, moderne Kunst in Celle zu etablieren”, sagt Oberbürgermeister Martin Biermann. „Mit dem 24-Stunden-Kunstmuseum wird bereits seit Jahren erfolgreich geworben. Diese Auszeichnung wird die Werbewirksamkeit weiter erhöhen.” Susanne Mc Dowell, Leiterin des Fachbereichs Sport und Kultur, glaubt daran, dass Celle noch auf weiteren Gebieten Stärken aufzuweisen hat, die einen bundesweiten Bekanntheitsgrad verdient haben. „Ich bin sicher, dass diese Nominierung für weitere Bewerbungen in den nächsten Jahren Mut machen wird.”
Im Vorfeld des Wettbewerbs gab es in Celle aber auch Skeptiker. Kreisrat Gerald Höhl gehörte zu ihnen. Er glaubte nicht an zahlreiche Berwerber aus Celle und an eine große Chance. „Jetzt freue ich mich sehr, dass das 24-Stunden-Museum ausgewählt worden ist. Damit können wir unsere Heimat auch auf diesem Weg bekannter machen.” Einige Städte sind mit mehreren Orten unter den Ausgewählten vertreten. An eine Auswahl von mehr als einem ideenreichen Ort in Celle hat Höhl nie gedacht. „Ich meine, es wäre vermessen zu erwarten, dass Celle mit zwei Bewerbern ausgewählt worden wäre.”
Die Vorbereitungen für den großen Tag der Preisübergabe im Januar laufen jetzt auf vollen Touren. „Wir nehmen das zum Anlass für einen großen „Entdecker-Sonntag” im Kunstmuseum, mit Kurz-Führungen drinnen und draußen, zur Sammlung und zu den Sonderausstellungen”, erklärt Simon. „Wir werden die Auszeichnung nutzen, um noch einmal verstärkt auf das von mir entwickelte und weltweit einzigartige Konzept des 24-Stunden-Kunstmuseums aufmerksam zu machen.”
Jasmin Lodyga