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Leuchtende Hirnströme

Kraftwerke mit Neon: Celles Kunstmuseum zeigt bis Ende Februar Lichtkunst

Nachts ist es besonders schön: Celles Kunstmuseum zeigt Lichtkunst.

Von Siegried Barth – Neue Presse, 19.11.2009

Celle. Das Haus der Erleuchtung strahlt in diesem Winter noch heller als sonst. Den Schwerpunkt Lichtkunst betreibt Robert Simon in seinem Kunstmuseum Celle schon seit Jahren. Jetzt hat er noch „Leuchtzeichen“ draufgesetzt, eine Ausstellung von hoher Strahlkraft. Die Energie flutet durch die Glasfronten aus dem Haus und unterstreicht dessen einmaligen Charakter als „24-Stunden-Museum“, das erst nachts voll aufblüht und die Altstadt in Lichtkunst taucht.

Im Foyer beginnt das mit einem kurvigen Flirren, das an Gehirnströme erinnert. Der Holländer Jan van Munster stellt sein bio-elektrisches Denken aus. Die Farbneonröhren sind seinen Hirnströmen nachgebildet und füllen das ganze Haus mit seinem leuchtenden Grübeln. Hier wirkt die Lichtkunst unstofflich, imaginär, aber sehr energetisch und intensiv. Beim deutsch-russischen Künstlerpaar Ursula Molitor und Wladimir Kusmin dagegen bekommt Licht eine brachiale Stofflichkeit. Sie stapeln Neonröhren wie Baustoffe auf Paletten, bauen Treppen daraus oder verbauen sie wie tragendes Dachgebälk. Diese grellen Objekte geben der Hinterfront des Museums, vor allem nachts, die Anmutung eines gleißenden Kraftwerks.

Für diesen Winter hat Robert Simon auch die „Lichtwerkstatt für Kinder“ erweitert. Kreative Spiele und Experimente führen die Lichtkunst und die optische Physik ein, was auch für Erwachsene interessant ist.