Lernen mit Lampen
Kinder lernen besser, wenn sie bei Experimenten mitmachen dürfen. Davon ist Robert Simon vom Celler Kunstmuseum überzeugt. Im neu gestalteten Lichtkunstlabor ist Anfassen deswegen auch ausdrücklich erlaubt.
Cellesche Zeitung, 15.12.2012 - von Stefan Kübler
CELLE. "Schattenstadt", "Lichtklavier" und "Glühwand" verwandeln das Celler Kunstmuseum zur Zeit in eine fremdartig glitzernde Licht-Landschaft. Das "Lichtkunstlabor für Kinder" ist vor Kurzem komplett umgebaut worden und hat jetzt sechs neue Stationen zu bieten. Kinder werden dort spielerisch an wissenschaftliche Phänomene herangeführt und dürfen ausdrücklich alles anfassen.
Wer die Treppe zum Lichtkunstlabor hinaufsteigt, dem fällt sofort das "Lichtklavier" auf. Zu jeder Keyboard-Taste gehört ein Feld, das beim drücken aufleuchtet. Jede Note hat somit ihr eigenes Licht. Mit ein wenig Übung können Besucher dort Lieder anhand der Leuchttafel erkennen. "Hier geht es auch um das 'Ich' als Verursacher von Licht", erklärt Inga Janßen, die das Labor in diesem Jahr als wissenschaftliche Mitarbeiterin konzipiert hat.
In der "Schattenstadt" können Kinder eine Stadt nach ihren Wünschen mit Bauklötzen bauen. Der Schatten davon wird auf einer Leinwand abgebildet. "Wie hoch kann ich bauen und warum wird der Schatten größer, wenn ich einen Klotz woanders hinstelle – das können die Besucher hier erleben", so Janßen. "Die Leinwand eignet sich auch für Klassenprojekte wie Schattentheater."
Am anderen Ende des Labors leuchtet es bunt in allen Neon-Farben. An der "Glühwand" kommen Kinder mit dem Phänomen Schwarzlicht in Berührung und können mit bunten Quadraten Figuren und Formen erschaffen. "Wie wird aus eckig rund? Hier wird das Prinzip der Pixel deutlich", so Janßen.
Weitere Stationen sind eine Drehscheibe mit Prismen, mit denen Regenbogen-Farben an die Wand projeziert werden, eine Schreibstation, an der die Kinder ihren Namen in Morsezeichen umwandeln können sowie drei Lichtzelte, die dem Besucher die persönlichen Empfindungen bei unterschiedlichen Farben verdeutlichen.
"Mit diesem Labor möchte ich junge Menschen frühzeitig in die Kunst mit einbeziehen", sagt Museumsleiter Robert Simon. "In diesem Jahr haben wir die tollsten Stationen gebaut. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt."
Das neue Lichtkunstlabor kann noch bis zum 7. April 2013 besucht werden. Anmeldungen sind nur bei größeren Gruppen erforderlich. Am morgigen Sonntag, 16. Dezember, findet von 14 bis 16 Uhr ein Familiennachmittag statt.