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Celle: Das Leben als Prozess

Isenhagener Kreisblatt
Ausgabe 30.03.2023

Elf national und international renommierte Künstler zeigen ihre Werke

Celle – Es tropft. Körperwärme trifft auf eine Skulptur aus Eis. Lebendige Wirklichkeit bringt eine Fiktion zum Schmelzen.
Die Performance Tiresias von Cassils zeigt, dass Menschen fluide Wesen sind. Doch die (westliche) Kultur fordert Festlegung. Die
heutige Gesellschaft lebt in einer Welt der Marken, die alles unter das Dach des Labelling zwingt. Ob im öffentlichen Leben oder auf
privatem Terrain: Eine klare Identität ist gefordert.

Die Ausstellung „FLOAT. Dazwischen als Strategie“ stellt diesem kulturellen „Druck-Raum“ das entspannende Konzept des
Dazwischen entgegen. Denn Realität ist: Der Mensch ist komplexer und vielfältiger als Labels suggerieren. Leben ist ein Prozess, der
sich statischen Fixierungen grundsätzlich entzieht.

Elf national und international renommierte Künstler bringen auf Basis individueller Erfahrungen und Reflexionen neue Impulse in
festgefahrene Diskurse in der Gesellschaft. Statt Herkunft, Geschlecht, Kultur- und Kunstbegriffe festzulegen, setzen sie auf
Unschärfen, Vieldeutigkeit und fließende Übergänge. Die Künstler stellen sich mit ihrem Schaffen, ihrer Person, ihrer Biografie und
den von ihnen gewählten Medien einer eindeutigen Kategorisierung entgegen. Die Ausstellung kann im Kunstmuseum Celle bis zum
24. September besichtigt werden.

Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Niedersachen, die Volksbank Celle und die VR Stiftung der Volks- und
Raiffeisenbanken in Norddeutschland. pm/mma