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Erfrischende Abkühlung im Kunstmuseum

Flucht vor der Sommerhitze ins Museum? – „Haben mindestens unser Vorjahresziel erreicht“

Von Silija Weißer

Cellesche Zeitung, 02.08.2008

CELLE. Klimawandel im Kunstmuseum. Während Besucher und Mitarbeiter vor dem An- und Umbau noch ins Schwitzen kamen, ist das Haus am Schlossplatz jetzt zum „Kühlraum“ mutiert, so Robert Simon. Der künstlerische Leiter erinnert sich: Damals, mit den lichtdurchlässigen Glaswänden, sei die Situation unerträglich gewesen. „An besonders heißen Tagen mussten wir die Wachsfiguren aus den Basseler-Kästen im Obergeschoss retten und verlagern“, berichtet Julia Otto, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Hauses.

Für geschätzte 400.000 € tut nun eine Klimaanlage ihren Dienst und bewahrt nicht nur Ausstellungsstücke vor Schaden, sondern bringt Mitarbeiter zu Schwärmen: „Schon im Foyer wartet bei 25 Grad die erste Abkühlung“, freut sich Thomas Voges, Techniker des Hauses, wenn er seine Arbeitsstätte betritt.

Ob Besucher vor der Hitze in Kunstmuseum flüchten, lasse sich schwer in Zahlen ermitteln, meint Simon. „Wir haben wegen der hohen Temperaturen im Juli jedenfalls keine Einbrüche verzeichnet, im Gegenteil mindestens unser Vorjahresziel erreicht“, berichtet Kathrin Panne, stellvertretende Leiterin des benachbarten Bomann-Museums, das sich mit dem Kunstmuseum die Eingänge teilt.

Im nicht klimatisierten Altbau sei es „noch auszuhalten“, so Panne. Dicke Wände schützen vor zu großer Überhitzung. Zusätzliche Wärme durch die Beleuchtung sei nicht zu befürchten. Das Licht gehe nur an, wenn Besucher in die Räume treten. „nur zum Lüften müssen wir vorsichtig sein, Zu hohe Temperaturschwankungen gefährden die Exponate“, warnt Panne. „Ansonsten haben hier automatische Klimaschreiber alles im Griff.“