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Museum Celle atmet Licht

Funkelnde Sonderschau „mies-mies“ von Mischa Kuball

Neue Presse, 15.02.2012

Noch bis Ende März erstrahlt im Kunstmuseum Celle eine Lichtkunst- Sonderausstellung: „mies-mies“ von Mischa Kuball.

CELLE. Nachts atmet das Celler Kunstmuseum jetzt. „Inhale/exhale“, „einatmen/ausatmen2, heißt die Installation, die das Licht hinter der gläsernen Front in sanft fließenden Auf- und Ab-Bewegungen geradezu lebendig pulsieren lässt. In den Wintermonaten schlagen die großen Stunden für die Nachtseite von Robert Simons patentiertem 24-Stunden-Museum; im Dunkel erstrahlt die Lichtkunst besonders intensiv.

Bis Ende März präsentiert das Haus einen international agierenden deutschen Lichtkünstler, Mischa Kuball, 52, Düsseldorfer und Professor für Medienkunst in Köln, der zuletzt im Sommer 2010 in einem großen Mitmach-Projekt der Kulturhauptstadt Europa 100 Lichter aufgehen ließ.

„Mies-mies“ ist der Titel der Schau, kein abwertender Kommentar, sondern dem Architekten Mies van der Rohe gewidmet, dem stilbildenden Visionär der Moderne. Sein „Barcelona- Pavillon“ für die Weltausstellung 1929 spielte einzigartig mit Licht, transparenten Fassaden und eingefangenen Strahlen; dieses Spiel reflektiert Kuball in großformatigen Lichtkästen, sie zitieren Elemente des Baus, spiegeln, bündeln und brechen Licht so wie Van der Rohes berühmte Lichtwand. Innen präsentiert der „Projektionsraum 1:1:1 / spinning version“ von 1995 ein Lichttheater mit zwei Projektoren, Dias und Deckenmotoren, in dem Bewegung und Formkraft des Lichts verblüffen. „Tood-Taboo-Trance“ von 2009/2011 lässt fast kosmische Raumgefühle erleben, spannend auch der Nachbau des „Licht-Raum-Modulators“ des großen Bauhaus- Lehrers László Moholy-Nagy mit seiner Kombination von Licht und Bewegung. lyn

■ Kunstmuseum Celle, geöffnet Di.–So. 10 bis 17 Uhr,
Lichtkunst außen von 17 bis 10 Uhr. Führungen innen sonntags 19. Februar, 11. März, 1. April; Führung außen donnerstags 19 Uhr, Anmeldung (0 51 41) 1 26 85.