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Neon-Arbeiten schlagen ein wie der Blitz

Cellesche Zeitung, 05.11.2010

Wieder einmal und vielleicht noch etwas heller leuchtet das Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon im Rahmen der Ausstellung „Potz Blitz. Lichtkunst von Albert Hien“. Etwa 150 Gäste wurden bereits zur Eröffnung zu Reflektoren jener mehrdeutigen Lichtskulpturen des Münchners, die die Sinne zugleich vernebeln und erhellen.

Neon-Arbeiten schlagen ein wie der Blitz

CELLE. Robert Simon, der Leiter des Hauses, betonte seine Freude, dass mit Albert Hien ein sehr renommierter Künstler das Kunstmuseum in „neues Strahlen“ versetzt. Eine luzide Untermauerung des „Lichtkunstlabors für Kinder“, das auch Susanne Schmitt, erste Stadträtin und Kulturdezernentin, erneut würdigte. Ermöglicht wird die Ausstellung durch die Sparkasse Celle. Museumsmitarbeiterin Martina Löhle verortete Hiens Neonkunst in ein Bezugsgeflecht aus historischer Neon-Reklame-Modernität, Kunsttradition und heutiger Wirksamkeit. „Als im Jahr 1910 der französische Chemiker Georges Claude in Paris die erste Neonröhre vorstellte, schlug dies ein wie der Blitz“, so Löhle. Ab Ende der 1920er Jahre begeisterten sich erste Künstler wie der Tscheche Peˇsánek für die Neonröhren. Später hätten Lucio Fontana, Joseph Kosuth, Maurizio Nannucci oder Bruce Nauman die Leuchtmittel als Material aus Alltag und Werbung in die Bildende Kunst überführt. Bei Hien sei es „sein Denken und Handeln mit und im Raum, die Arbeit mit Material und Form“, bemerkte Löhle. „So spricht er selbst vom ‚räumlichen Neon’, das er als ein Aspekt in sein vielfältiges bildhauerisches Werk einverleibt und ihm dabei Körper gibt.“ Die gezeigten Arbeiten baumeln von der Decke oder wachsen in sie hinein, drängen sich mehrlesbar in den Vordergrund oder löschen sich selbst aus. Löhle: „Anders als in ihrem ursprünglichen Kontext der Werbe-Message eröffnen die Lichtsysteme bei Hien gedankliche Freiräume – selber denken ist gefragt.“ Bis 27. März 2011, dienstags bis sonntags, von 10 bis 17 Uhr.

Begleit-Programm: Potz-Blitz zur Abendstunde: Jeden Monat gibt es eine Abendführung durch die Lichtkunstausstellung. Start um 18 Uhr im Foyer. Erster Termin: 11. November, 19 Uhr. Anmeldung unter (05141) 12685. 5 Euro inklusive Eintritt.

Museum am Mittag: Stillt Kunsthunger und Kohldampf in der Mittagspause, mit Vortrag und kulinarischem Happen in netter Gesellschaft. Jeden ersten Mittwoch im Monat von 13 bis 13.30 Uhr. Eintritt inklusive Imbiss und Getränk: 5,50 Euro pro Person. Beginn: 1. Dezember.

Sonntagsführungen: 21. November und 12. Dezember, jeweils um 11.30 Uhr. Treffpunkt: Foyer. Kosten: nur Museums-Eintritt. Buchung von Gruppenführungen und Fragen auch unter s (05141) 12685.

Autor: Aneka Schult, geschrieben am: 04.11.2010