Celle in Lichtkegel der Kunst gerückt
„Celle in Lichtkegel der Kunst gerückt“
Erster Teil der Lichtkunstausstellung im Kunstmuseum verzeichnet über 5000 Besucher
Cellesche Zeitung vom 03.04.2014 - von Rolf-Dieter Diehl
Der am Montag beendete erste Teil der Lichtkunstausstellung „Scheinwerfer“ wirft seine Schatten bereits voraus. Ab Ende Juni folgt der zweite Teil „mit neuen Überraschungen“.
CELLE. 30 teilnehmende Künstler wurden erwartet, am Ende waren es rund 120, eine Resonanz, die von Beginn an eine zweigeteilte Planung der Ausstellung „Scheinwerfer – Lichtkunst in Deutschland im 21. Jahrhundert“ im Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon erforderlich machte.
Am Sonntag ging der erste Teil zu Ende, der vom 16. November bis zum 30. März über 5000 Besucher verzeichnete,
wie Museumsleiter Robert Simon im Gespräch mit der CZ mit berechtigtem Stolz verkündete. Lichtkunst wird immer noch häufig mit spektakulären Leuchtreklamen à la Las Vegas in einen Topf geworfen. Darauf angesprochen konstatiert Julia Otto, stellvertretende Direktorin des Kunstmuseums, dass Leuchtreklame lediglich Fassade, Lichtkunst hingegen gehaltvoll sei und auf Inhalte setze. Lichtkunst schaffe gleichermaßen „Biotope für aussterbende und Entwicklungsfelder für neue Lichttechniken“, führte sie aus: Auf der einen Seite werde „banales wieder interessant“, wenn etwa Neonlicht und Leuchtstoffröhren aus dem Alltag verschwinden und Künstler dann neue Werte darin entdecken. Auf der anderen Seite sehen sich die auf Lichttechniken spezialisierten Unternehmen, die vornehmlich im Dienste der Industrie und der Medizin, aber auch von Show-Events tätig sind, zwischen Laser, LED und Zukunftstechnik mit der ständigen und dabei individuellen Herausforderung durch innovative Künstler konfrontiert.
Verglichen mit der zwar erfolgreichen, aber längst in Vergessenheit geratenen Teilnahme Celles an der „Entente Florale“ im Jahr 2001 strebt Simon mit seinen im wahrsten Wortsinn Aufsehen erregenden Aktionen und Projekten eine dauerhafte Erhöhung der Attraktivität unserer Stadt an und setzt folgerichtig nicht auf kurzzeitige und vorübergehende, sondern auf eine nachhaltige Verschönerung von Celle. Mit der Ausstellung „Scheinwerfer“ hat er bereits im ersten Teil – um im Bild zu bleiben – die Stadt in einen internationalen Lichtkegel der Kunst gerückt. Der zweite Teil der Ausstellung, der „mit neuen Überraschungen“ für das zweite Halbjahr konzipiert ist, wird sowohl im Kunstmuseum als auch außerhalb stattfinden, beispielsweise im Bahnhof, beim Oberlandesgericht und in der Stadtkirche, deren Kirchturm gleichzeitig Anlass und Mittelpunkt seiner Einbeziehung sein wird. Der Vernissage- Termin ist für Ende Juni anberaumt. Niedersachsens Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic, hat ihre Teilnahme bereits zugesagt, was Simon wiederum als „persönliche Auszeichnung“ für sich und seine Arbeit ansieht