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Spannende Außenstelle des Schlosstheaters wartet...

Cellesche Zeitung 21.04.2011 - von Aneka Schult

Die Deichtorhallen taten es, die Hamburger Kunsthalle, das Frankfurter Museum für Moderne Kunst oder die Stadtgalerie Kiel – sie zeigten ein Theaterstück im Umfeld der Kunst. Auch das Schlosstheater setzt einen Fuß vor die eigene Tür und führt ab 29. April das Stück „NippleJesus“ des britischen Kultautors Nick Hornby im Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon auf.

Spannende Außenstelle des Schlosstheaters wartet...CELLE. Nick Hornbys Monolog, der den Umgang mit moderner Kunst auf witzige Art und Weise thematisiert, wird von dem in Wien lebenden Künstler und Regisseur Daniel Zaman im Museum inszeniert. Seine Installation, zwei Objekte und eine Videoprojektion, werden als Kunstobjekt und Bühnenraum gleichermaßen fungieren. „Ich habe versucht, mit eigenen Arbeiten, die zum Teil vorhanden waren oder neu entstanden, den Inhalt des Stücks zu unterstützen, zu konterkarieren, den Nerv zu treffen“, sagt Zaman. Für die Rolle des Museumswächters Dave, der ein irritierendes Kunstwerk bewachen muss, kehrt Schauspieler Daniel Brockhaus als Gast wieder ans Schlosstheater zurück, dem er bis Oktober 2010 als festes Ensemblemitglied angehörte. Er wirkte unter anderem als Gernot in Rinkes „Nibelungen“ mit. „Das Stück ist witzig, intelligent“, meint Brockhaus. „Es macht Spaß. Der Mann, den ich spiele, hat sich nie zuvor mit Kunst beschäftigt. Darum sind auch seine Kommentare unakademisch naiv. Aber zum Glück denkt er nach und kann unvoreingenommen über Kunst reflektieren. Über Wahrheiten, Sinn. Das macht ihn zu so einer Art Narr.“

„Ich freue mich sehr darüber, dass es zu einer Zusammenarbeit von Theater und Kunstmuseum kommt“, erklärt der künstlerische Leiter des Museums Robert Simon. Vor Jahren habe er begonnen, die fließenden Grenzen der Kunst auszuloten, ob nun zwischen Bildender Kunst und Mode, Bildender Kunst und Musik oder eben auch Theater und Bildender Kunst. So erinnert er sich an das Stück „In die Köpfe mit der Kunst“ oder „Reise in die Nacht“, eine Premiere mit Harald Weiss.

Ebenso begeistert von dieser ersten Kooperation beider Kultureinrichtungen ist die Intendantin des Schlosstheaters Celle Bettina Wilt. „Als klar war, dass das Theater für zwei Spielzeiten ausgelagert wird, kam mir die Idee, den Spielplan kreuz und quer durch die Stadt zu legen, auf das Parkdeck oder ins Küchenstudio.“ Finanzielle und organisatorische Hürden hätten den Plan vereitelt, die Idee aber schlummerte noch im Hinterkopf. Dramaturgin Carola von Gradulewski trat dann mit „NippleJesus“ an Robert Simon heran. „Ich bin glücklich, dass Herr Simon sofort darauf angesprungen ist, trotz mancher Unwegsamkeiten“, beteuert Wilts. Simon ergänzt: „Eine spannende Außenstelle des Theaters wartet darauf, entdeckt zu werden.“

Termine

Alle Vorstellungen finden im Foyer des Museums statt. Premiere ist am 29. April um 20 Uhr. Weitere Vorstellungen am 30. April, 5. bis 7., 12. bis 14., 19. bis 21. Mai, jeweils um 20 Uhr. Besucher des Stücks erhalten zum Kauf einer Theaterkarte einen Gutschein für eine Sonntagsführung im Kunstmuseum.