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Ritterschlag für Residenzstadt Celle: »Leben von Kraft innovativer Ideen»

Das Celler Kunstmuseum ist gestern als „Ausgewählter Ort” beim Wettbewerb „Deutschland – Land der Ideen” ausgezeichnet worden. Die Einrichtung lebe von der Kraft innovativer Ideen, resümierte der künstlerische Leiter Robert Simon. Damit ist das Kunstmuseum nun offiziell einer von bundesweit hervorgehobenen 365 Orten.

Ritterschlag für Residenzstadt Celle: »Leben von Kraft innovativer Ideen»

CELLE. „Die Residenzstadt Celle hat heute den Ritterschlag erhalten”, stellte Oberbürgermeister Martin Biermann voller Stolz fest. „Das 24-Stunden-Kunstmuseum ist gewissermaßen in den Hochadel der Museen aufgestiegen.” In der Tat: Gestern wurde das Kunstmuseum Celle als „Ausgewählter Ort 2007” ausgezeichnet, als einziges niedersächsisches und eines von bundesweit nur drei ausgewählten Museen. Damit gehört das Celler Kunstmuseum zu den von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen” ausgezeichneten 365 Orten, einer exquisiten Auslese aus insgesamt über 1500 Bewerbungen aus dem Bundesgebiet, davon rund zehn Prozent aus dem Bereich Kultur, die übrigen aus Wirtschaft und Wissenschaft.

„Deutschland – ein Land der Ideen: Das ist nach meiner Vorstellung Neugier und Experimentieren. Das ist in allen Lebensbereichen Mut, Kreativität und Lust auf Neues, ohne Altes auszugrenzen”, so die Vorgabe von Bundespräsident Horst Köhler, Schirmherr der Initiative, die die Jury in Celle verwirklicht sah. „Unser 24-Stunden-Kunstmuseum lebt von der Kraft innovativer Ideen – insofern hatte die Bewerbung gute Voraussetzungen”, resümiert Robert Simon, Initiator und künstlerischer Leiter des Celler Kunstmuseums.

Als geheimnisvoll leuchtender Kristall lockt der Foyerkubus des Museums nachts Passanten zum Rundgang um das Gebäude und macht sie neugierig auf die Schätze im Innern: Auf drei Etagen sehen die Besucher tagsüber Malerei, Grafik, Skulptur und Objektkunst. Die Sammlung Robert Simon schlägt einen Bogen von der Gegenwart zurück ins frühe 20. Jahrhundert. Werke von Beuys, Christo oder Krieg gehören zum Bestand. Bei Nacht findet das Kunsterlebnis draußen statt, wo Skulpturen und Lichtkunst dramatische Verbindungen zwischen dem Gebäude und seiner Umgebung knüpfen.

Sei es die provokant-ironische „Lichtkunst” von Christian Herdeg und Regine Schumann oder Otto Pienes „Lichtballett”, es sind die spannenden Dialoge zwischen Innovation und „Musealem”, die den außergewöhnlichen Reiz des Museumskonzeptes ausmachen, der schließlich auch den Juroren nicht verborgen blieb. „Robert Simon hatte nicht nur eine Vision, eine Idee, sondern auch den Mut, sie umzusetzen und sich damit öffentlicher Kritik auszusetzen”, so Biermann. Der Erfolg gab ihm Recht und fand nun hochoffizielle Anerkennung durch die Urkunde des Bundespräsidenten, die vor zahlreichen Ehrengästen durch den Repräsentanten des Projektpartners Deutsche Bank, Lothar Schmidt, überreicht wurde.

Rolf-Dieter Diehl - Cellesche Zeitung, 15.01.2007