Gefrorene Schatten, umtanztes Licht
Cellesche Zeitung - 29.09.2010 - von Aneka Schult
Bunt, mit frischen Farben, geht das „Lichtkunstlabor für Kinder“ am Freitag in die dritte Runde im Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon – erstrahlt in neuem Licht. Experimentierten Alt und Jung zuvor in einer reinen Dunkelkammer, fordern sieben malerische Lichtlabor-Stationen im Dachgeschoss des Museums nun zum spielerischen Mitmachen förmlich auf.
CELLE. Die erste Station, der „Farbmixer“, widmet sich dem Mischungsverhältnis von Licht. Additive und subtraktive Farbmischung werden mittels Klicken auf farbige Knaufe, die jeweils unterschiedlich farbige Lichtquellen aktivieren, untersucht. Schatten und die eigene körperliche Bewegung interagieren mit. So auch bei der zweiten Station, dem „Licht-Limbo“, Lieblingsstation der Museumsmitarbeiter und Parcours-Tüftler Diana Chwalczyk, Martina Löhle und Martin Stempfle. Hier ist Geschicklichkeit gefragt, geht es doch darum, zu lustiger Musik Licht zu umtanzen. Lacher sind vorprogrammiert. Neue Perspektiven eröffnet die Sichtverdreher-Station. 195 verkehrte kleine Welten thematisieren die Brechung von Licht. „Ähnlich hat schon mal die Camera obscura funktioniert“, erklärt der künstlerische Leiter Robert Simon. Station Vier wirkt wie die regenbogenfarbene Schaltzentrale von Mister Spock. „Mit dem Overhead-Rudel, das an der Decke Bilder erzeugt, wird dem antiquierten Overhead-Projektor ein Update verpasst“, sagt Chwalczyk, die eine Station weiter derbe in die Pedalen tritt, um bemalte Plastikbecher zum Leuchten zu bringen. Geheimnisvoll entpuppt sich der „Schattenblitz“. Augen zu. Lichtgewitter. Fertig ist das kuriose Bild. Der eigene Schatten gefriert an der Wand. Bei der Leuchtzeichen-Station schließlich werden mittels Licht und Vogelsand Bilder gemalt. „Auch für jüngstes Publikum sei das spannend“, meint Löhle. 4600 Fans zog das vergangene Lichtkunstlabor an. Nun möchte man die Attraktivität der ersten beiden Lichtkunstlabor noch steigern, über Neugierde und Kreativität Interesse an Kunst und Wissen wecken. Von Kindesbeinen an.
Das Lichtkunstlabor ist von Freitag, 1. Oktober, bis zum 27. März, dienstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr, geöffnet. Das Kunstmuseum hält Mitmach-Führungen und Lichtkunst-Workshops für Kindergärten und Schulklassen bereit. Anmeldung unter s (05141) 12685. Bis 14 Jahre Eintritt frei.
Am Freitag, 1. Oktober, 9 bis 9.30 Uhr, werden an die ersten drei Anrufer von Kindergärten/Schulen drei kostenlose Mitmach-Führungen durch das Labor verlost.
Am Sonntag, 3. Oktober, findet von 14 bis 16.30 Uhr ein Lichtkunst-Nachmittag für Familien und Kinder statt. Eintritt frei.