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Cornelius Völker. Hi Power Mark III (2014)

Rückblick

30.11.2014 bis 12.04.2015
Cornelius Völker. Hi Power Mark III

Tradition und Revolution verbindet der Künstler Cornelius Völker mit präzisem Pinselstrich. Seine Bilder sind ab 30. November im Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon zu sehen. Farbe setzt Völker meisterhaft auf Leinwand in Szene – mit leuchtender Kraft, mal pastos, mal zart lasierend aufgetragen, ein raffinierter Balance-Akt zwischen Abstraktion und Realismus. Ihren Auftritt hat sie aber nie nur als Tonwert, sondern immer auch als plastisches Material, das den Bildgegenstand mit formt. Faszinierend! Bei der Motivwahl hingegen bewegt sich Völker haarscharf an der Grenze von dem, was wir als Bildmotiv von Malerei zu akzeptieren bereit sind: Tafelschokolade, Revolver, halbvolle Fuselflaschen, zerfledderte Zeitungen und immer wieder Ausstellungskataloge. Unbeachtete, ausgeblendete oder verdrängte Dinge hebt er malend und provozierend aus der Masse und lässt sie strahlen wie Juwelen. „Die Motive“, sagt der Künstler selbst, „sind für mich so etwas wie Widerstandskoeffizienten, an denen sich die Malerei erproben muss.“

Das Ergebnis ist ein Wettstreit: Motiv und Malerei ringen in Völkers Kunst als ebenbürtige Kontrahenten um die Aufmerksamkeit der Betrachter. In diesem Sinne ist auch der Titel der Ausstellung zu verstehen: „Hi Power Mark III“ ist nicht nur die Bezeichnung einer der von Völker porträtierten Handfeuerwaffen. Damit verknüpft ist auch ein kodierter Hinweis auf die große Macht der Malerei, die – so zeigt uns dieser Künstler – in der Lage ist, mit hoher Energie geladene Zeichen zu setzen.

Cornelius Völker (*1965) war Meisterschüler bei Dieter Krieg und ist seit 2005 Professor an der Kunstakademie Münster. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf und New York.